BJÖRN KNAPP
geboren 1988 in Bensheim, DE
Lebt und arbeitet in Düsseldorf, DE
www.knappbjoern.de
AUSBILDUNG
2020
Abschluss bei Prof. Thomas Scheibitz (Meisterschüler)
2015 – 2020
Studium bei Prof Andreas Schulze and Prof. Thomas Scheibitz Kunstakademie Düsseldorf, DE
2012 – 2015
Studium bei Prof. Gustav Kluge and Prof. Marcel van Eeden, Kunstakademie Karlsruhe, DE
AUSZEICHNUNGEN & STIPENDIEN
2022
Neustart Kultur, Stiftung Kunstfonds, DE
2021
purchase of artwork for Junge Freunde der Kunstsammlung NRW, coming to voice, K21, Düsseldorf, DE
2014
St. Moritz Art Academy, St. Moritz, CH
EINZEL & KOMBIAUSSTELLUNGEN (AUSWAHL)
2023
Stratum Pink with Nadjana Mohr, Plain Gallery, Milano, IT
2022
End or Fin, Setareh X, Düsseldorf, DE
New Positions, ART COLOGNE, Setareh X, Köln, DE
2020
absolutely stable with Thea Mantwill, projectspace stroma, Cologne, DE
Saure Äpfel with Jana Kurashvili, Am Ende des Tages, Düsseldorf, DE
NEW ROSES, graduation show, Kunstakademie Düsseldorf, DE
GRUPPENAUSTELLUNGEN (AUSWAHL)
2024
a gentle cruise, JVDW Gallery, Düsseldorf, DE
2023
Frag den Abendwind (Klasse Andreas Schulze), Akademiegalerie, Düsseldorf, DE
2022
Ida-Gerhardi-Preis 2022, Städtische Galerie Lüdenscheid, DE
Der Bogen im Auge, KIT, Düsseldorf, DE
2021
Stipendium Vordemberge-Gildewart 2021 KIT, Düsseldorf, DE
werden - from Michelangelo to,
online showroom
Tiroler Landesmuseum, Innsbruck, AT
Moiré
with Melanie Höhn & Thea Mantwill, curated by Melissa Blau, Baustelle Schaustelle, Essen, DE
5x Jung, Plain Gallery, Milano, IT
2020
salondergegenwart 2020, Hamburg, DE
Genius Loci 8, Setareh, Düsseldorf, DE
2019
NRW.Bank.Kunstpreis 2019, Düsseldorf, DE
2018
full of emotion, POP;68, Cologne, DE
VERÖFFENTLICHUNGEN (AUSWAHL)
2022
Ida-Gerhardi-Preis 2022, exhibition catalogue Städtische Galerie Lüdenscheid, DE
Der Bogen im Auge, exhibition catalogue KIT, Düsseldorf, DE
2021
Stipendium Vordemberge-Gildewart 2021
exhibition catalogue, KIT, Düsseldorf, DE
voyage of a cloud,
Interview
artist publication by Thea Mantwill on the occasion of the exhibition Moiré, Baustelle Schaustelle,
Essen
SAMMLUNGEN
Kunstsammlung NRW, DE
Kunstpalast, Düsseldorf, DE
Sammlung Philara, Düsseldorf, DE
Kunstsammlung Deutsche Bundesbank, Frankfurt, DE
Sammlung der Jungen Freunde der Kunstsammlung NRW, DE
Sammlung KM_159, Düsseldorf, DE
REST-informed 200 x 140 cm, 2023
REST-informed 200 x 140 cm, 2023
WRINKLE-choppy 2023 oil on linen 190 x 130 cm
GAP - landing, 200 x 140 cm, 2023
GAP - west west, 2023, 160 x 110 cm, oil on linen, Kunstsammlung Deutsche Bundesbank
RIST - CDF moment, 2024, 180 x 140 cm, oil on linen
RNG - landing, 2023, 190 x 130 cm, oil on linen, Kunstsammlung NRW
SLF - balancing GDC, 2024, 140 x 110, oil on linen
SLF - delayed RSS, 2024, 180 x 140 cm, oil on linen
SLFY - von da, 2023, 180 x 140 cm, oil on linen
Bust III, 210 x 140 cm, 2020,
Kunstsammlung Nordhein-Westfalen
Ausstellungsansicht Vordemberge-Gildewart- Stipendium KIT, 2021
Ausstellungsansicht_Abschluss 2020
Körper und Körperlichkeit sind omnipräsente Themen der Kunst und werden so auch im Medium der Malerei verhandelt. Für Björn Knapp, Absolvent der Kunstakademie Düsseldorf, bilden sie den Fokus seiner künstlerischen Arbeit und seines malerischen Interesses.
Farbige, fleischige Flächen erstrecken sich über die Leinwand und begegnen ihren Betrachtenden. Doch die dargestellten Körper sind in ihrer Gestalt weder Repräsentation noch Referenz. Vielmehr stellen sie die Frage nach einer Verschiebung,Veränderung des Blickes. Wie schauen wir auf Körper, mit welcher Sensibilität setzen wir uns mit ihnen auseinander? Der eigenen Position als weißer, männlicher Maler bewusst, bedient sich Björn Knapp nicht der etablierten Narrative der Kunstgeschichte, sondern hat das Bedürfnis, neue unbelegte Körper zu zeigen. Figuren und Formen, die nicht den „Male Gaze“ reproduzieren, sondern eine neue Körperlichkeit suggerieren, statt sich des historischen Kanons zu bedienen.
Körper und Körperlichkeit sind omnipräsente Themen der Kunst und werden so auch im Medium der Malerei verhandelt. Für Björn Knapp, Absolvent der Kunstakademie Düsseldorf, bilden sie den Fokus seiner künstlerischen Arbeit und seines malerischen Interesses.
Farbige, fleischige Flächen erstrecken sich über die Leinwand und begegnen ihren Betrachtenden. Doch die dargestellten Körper sind in ihrer Gestalt weder Repräsentation noch Referenz. Vielmehr stellen sie die Frage nach einer Verschiebung,Veränderung des Blickes. Wie schauen wir auf Körper, mit welcher Sensibilität setzen wir uns mit ihnen auseinander? Der eigenen Position als weißer, männlicher Maler bewusst, bedient sich Björn Knapp nicht der etablierten Narrative der Kunstgeschichte, sondern hat das Bedürfnis, neue unbelegte Körper zu zeigen. Figuren und Formen, die nicht den „Male Gaze“ reproduzieren, sondern eine neue Körperlichkeit suggerieren, statt sich des historischen Kanons zu bedienen.
Dennoch greift der Künstler auf einen bestehenden Bildfundus als Grundlage für seinen Schaffensprozess zurück. Dieser speist sich allerdings nicht aus kunsthistorisch codierten Vorlagen, sondern eigenen, meist spontan entstandenen Aufnahmen von Körperteilen, Räumen oder Landschaften. Durch die anschliessende Bearbeitung werden die Bildelemente dekontextualisiert und dekonstruiert, um daraufhin re-arrangiert zu werden. Als lose Sammlung von fotografischen Skizzen bilden sie den Ausgangspunkt für die malerischen Motive.
Anhand der Anordnung der Linien und farblichen Abstufungen entstehen die Andeutung einer Silhouette und die Fleischlichkeit von Körpern. Auf spezifische Attribute und charakterliche Merkmale wird weitgehend verzichtet, um die Interpretation möglicher Repräsentationen zu vermeiden und das Dargestellte zu entpersonifizieren – folglich bleibt die konkrete Darstellung von Gesichtszügen aus. Die Kontur des Korpus steht wortwörtlich im Vordergrund, ebenso wie seine gedeckte, klare Farbgebung. Umgeben wird dieser von einem nicht körperlichen Raum, der Idee eines blauen Himmels oder der Erinnerung an grüne Wiesen und Wälder.
Obschon durch die Abbildung von Körpern in der Natur ein klassisches Thema der akademischen Malerei aufgegriffen wird, versucht sich die Malerei von Björn Knapp, von der kunsthistorischen Tradition zu lösen und den gängigen Darstellungsformen etwas entgegenzusetzen. Es geht niemals um die Romantisierung von Landschaft oder Körperlichkeit. Vielmehr sind es das Erproben einer neuen Betrachtungsweise und der Entwurf eines Körpers, der sich vorgefertigter Bedeutungsebenen und Lesarten entzieht, was den Düsseldorfer Künstler zu dieser konstanten Auseinandersetzung motiviert.
Pina Bendfeld
KM_159
Hansaallee 159
40549 Düsseldorf